Hallo

nun ist schon wieder eine Woche vorbei seit unserer letzten Männer-Bewegung. Wir sind bei schönstem Wetter gestartet (Am Montag lautete die Wetterprognose noch auf Dauerregen für den ganzen Tag.). Der jüngste Teilnehmer war dieses Mal 3 1/2 Jahre alt, der nächst Ältere dann 4 1/2 Jahre (Beide konnten sich nur schlecht miteinander verständigen, da eine Muttersprache norwegisch war.). Wir wanderten durch Tenniken mit vielen im Frühlingsblust stehenden Gärten und über Wiesen zum Wald. Hier erfolgte die erste Rast mit Input zur Bedeutung und Falle des Testosterons im Übergang zur zweiten Lebenshälfte. Weiter ging es wieder über Wiesen entlang des Waldes, vorbei an einem schon herausgeputzten ehemaligen Bauernhof, nahe an einem kleine Weiher, wo sich gerade vorher noch der Reiher niedergelassen hatte, wieder in den Wald. Hier hatten riesige Holzerrmaschinen ganze Baumstämme fein säuberlich entlang des Weges deponiert. Nun ging es bergauf, was den beiden Junioren etwas zusetzte und die Älteren zum gegenseitigen Austausch lockte. Am höchsten Punkt fand sich eine Beige mit Holzstämmen, die zum Rasten und weiteren Input einlud. Die Bibel ist realistisch und schildert von Ehebruch, erzählt von der Ehe eines Propheten mit einer Dirne und ihren Ehebrüchen als Zeichen für die Beziehung von Gott zu seinem Volk und umfasst mehrere Stellen, in denen dieses Verhältnis zwischen Gott und seinem Volk mit einem Ehebund verglichen wird. Diese Gedanken begleiteten uns ein Stück des weiteren Weges. Bald waren wir auch schon bei unserer Feuerstelle angelangt. Hier wurden wir von einer grossen Herde Kühe mit wildem Gebimmel und Muhen erwartet. Bis das Feuer genügend Glut aufwies, um unsere Würste zu braten, vergnügten sich die Junioren damit, am Feuer zu spielen und es immer wieder neu mit Ästen zu füttern. Die andern schmiedeten gemeinsam Pläne für eine längere Reise durch Südamerika oder genossen die Wärme der Sonne. Bald wurde es dann ruhiger, als alle Würste gebraten waren. Auch die Junioren langten tüchtig zu, der Tisch war reich gedeckt. Nach dieser Pause ging es ein kleines Stück auf demselben Weg zurück. Da die Wanderleitung infolge Beaufsichtigung der Junioren sich nicht an der Spitze befand, machte die Gruppe nun einen kleinen Umweg, doch wir hatten ja Zeit genug. Der weitere Weg führt uns durch die Trockenwiesen des Naturschutzgebietes Chilpen. Wir waren jedoch gut einen Monat zu früh, um irgendwelche Orchideen zu sehen. Doch die Vegetation ist so anders, dass man sich irgendwo in der Nähe des Mittelmeers wähnte für die Augenblicke. Am unteren Ausgang des Naturschutzgebietes schenkte der 3 ½ jährige jedem Mann eine Blüte eines Löwenzahns. Weiter folgten wir dem Bach bis zur Kirche in Diegten, wo Pierre extra für uns die Bilder von Walter Eglin aufgestellt hatte. Er führte uns dann auch gleich durch die verschiedenen Kunstwerke dieses Künstlers: Die ‚vom Schicksal gehetzten Menschen‘ im Eingangsbereich weisen zwar auf den Kirchenraum hin, stehen aber doch draussen. Wie oft laden wir solche Mitmenschen nicht in unsere Gemeinschaft ein? Unter der Empore folgen 4 Werke aus unterschiedlichen gestalterischen Epochen: ein Holzschnitt zum ‚barmherzigen Samariter‘, ein buntes Bild zum ‚Untergang von Sodom und Gomorrah‘, eine Fingergrafik mit einem ‚Boten des Herrn‘ und ein Druck mit rohen Holzstücken zum ‚Lebensbaum‘ im Paradies, dem von Adam und Eva und dem Zukünftigen. Aber auch die Kirche in ihrer Gesamtausschmückung, die stark von Walter Eglin geprägt worden war, ist ein sinnreiches Kunstwerk. Alles führt den Blick auf den Altarraum, der mit speziellem Stein gekennzeichnet ist, und den Altartisch, der auch zur Austeilung des Abendmahls dient. Dahinter ein Bild, das das zukünftige Reich darstellt und auch auf Jesu Tod als Schlüssel hinweist, und das von einem Scraffiti umrahmt ist: Die Schlüssel des ehemaligen Kirchenheiligen Petrus und ein Bibelvers, der uns im Streben nach Gottes Reich dieses zuspricht. Auf dem Altartisch ist eine Decke, die vier liturgischen Zeiten zugeordnet wird: Weihnachten, Ostern, Pfingsten und die kleinen Fester dazwischen (u.a. Bet-, Dank- und Busstag). Mit diese Eindrücken gesättigt gingen wir dann auseinander. Die Ältesten hatten noch nicht genug vom Wandern und gingen von Sissach zu Fuss nach Liestal zurück.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter