Anlass vom 28. März 2015 und Vorschau Anlass vom 30. Mai 2015

Hallo

Im Frühling wächst und spriesst und blüht alles. Letzte Woche konnte ich praktisch zuschauen, wie das Gras auf unserer Wiese täglich höher wuchs. Für mich hiess dies dieses Jahr auch, dass viele Projekte anstanden und ich nicht mehr so viel Zeit für alle wünschbaren Aufgaben fand. Darum berichte ich nun erst von unserer letzten Wanderung der Männer-Bewegung vom 28. März und gebe gleich auch den Ausblick auf unsere nächste Wanderung vom 30. Mai.

Die letzte Wanderung fand bei schönem Wetter statt. Wir starteten in Sissach, durchquerten dien ältesten Dorfteil (am Wuhrweg) und gelangten zur Ergolz, der wir nun mehr oder weniger die ganze Zeit folgten. Die Wiesen waren frisch grün und die Sträucher und Baume am Fluss begannen auszuschlagen oder blühten bereits. In dieser leichten und angenehmen Atmosphäre beschäftigten wir uns erstmals mit dem Thema, das dieses Jahr uns an allen Anlässen begleiten wird: Begegnungen mit Gott. Der Aspekt dieses Mal war das Reden in der Bibel. Wir erinnerten uns an Reden von Gott, wie es uns in der Bibel erzählt wird, bei Hiob, bei der kinderlosen und verspotteten Hanna, beim alten Priester Simeon, der vor seinem Sterben noch den Messias erleben soll: Gott geht auf die Fragen, Zweifel und Klagen ein und antwortet individuell. Später betrachteten wir, wie sich die Christengemeinschaft in verschiedenen Formen auf das Reden Gottes vorbereitete im liturgischen Gebet, mit Psalmen und Gebeten aus der Bibel oder von andern Christen, im frei formulierten Gebet und in der speziellen Form der Meditation, dem stillen innerlichen Betrachten eines Textes oder Bildes. Diese Form ist von den Christen schon im 3. Jahrhundert berichtet worden auch als Möglichkeit der Arbeit an der eigenen Persönlichkeit. Es bedarf des Momentes, sich dem Unerwarteten, als das Gott sich selber mehrfach bezeichnet, zu überlassen.

Auf dem weiteren Weg verliessen wir die Ergolz und stiegen in die Wälder der anliegenden Hügel hoch um schliesslich oberhalb von Lausen an einer Picknickstelle unserer Mittagszeit zu halten. Was gibt es schöneres als bei warmem Wetter, guter Aussicht gemeinsam mit andern Männern das Essen zu teilen und am Feuer miteinander zu reden! Der weitere Weg führte und nun durch besiedeltes Gebiet mit vielen schön blühenden Gärten. Wir erinnerten uns auf dem Weg an verschiedene historische Orte und betrachteten, was noch anzuschauen war: die gotische Kirche Lausen mit den Resten der vorreformatorischen Wandbemalung, die Wasserfassung der Römer im Gebiet der Cheditti und die Wasserleitung, die nach Kaiseraugst führt, die kleinen Lagerhäuser der Cheditti, die vor dem zweiten Weltkrieg für kurze Zeit als Lager für Arbeitslose dienten, die von dort aus unentgeltliche (Zwangs-?)Arbeit leisteten.

Unser Ziel war der Raum der Stille, den die Bewegung plus in ihrem neuen Gemeindezentrum in Liestal eingerichtet hatte. Wir wurden dort empfangen, wurden in den dreiteiligen Raum eigneführt und konnten ihn nochmals in Ruhe auf uns wirken lassen: Loslassen und überlassen, vertrauen – Schauen auf unseren Erlöser Jesus Christus in allen Formen wie Kreuz, Abendmahlsgaben und Ikone – Stärkung und Aussendung. Auch dies ist eine Form des Redens Gottes zu uns in der heutigen Zeit.

Die nächste Wanderung am 30. Mai wird uns von Liestal her auf den Lindenstock führen. Dieser Hügel ist für mich auch ein Sinnbild in mehrfacher Hinsicht: ehemals ein Loch, das mit unserm Dreck aufgefüllt wurde, der sich hoch auftürmt, nun ein Ort, wo die Natur mit Blumen und Stauden, Sträuchern und zunehmend auch Bäumen sich den von Menschen geschaffenen Platz zurückerobert. Im Moment geniesst man noch den ausgezeichneten Fernblick vom höchsten Punkt aus. Wir werden dann weitergehen zum Aussichtsturm und wieder zurück durch die Siedlungen nach Liestal, das lange Zeit gut sichtbar unter unseren Füssen liegen wird. Die Höhendifferenz beträgt gut 250m und ist gut zu bewältigen, so dass keiner zurückbleiben muss.

Wir laden Euch herzlich ein, wieder mit usn dabei zu sein

Pierre und Peter

Vorschau Anlass vom 28. März 2015

Hallo

Pierre und ich haben bereits unsere nächste Wanderung am 28.3. erkundigt. Diese wird im anbrechenden Frühling wunderschön sein. Eigentlich führt sie durch unspektakuläre Gebiete, die gerade deshalb meist unbekannt sind und doch viele Schönheiten und Hinweise auf alte Zeiten enthalten.

Wir werden durch den ältesten Dorfteil von Sissach gehen, an der ARA Sissach vorbei und entlang der Ergolz bis vor Lausen. Dort stiegen wir hoch zum Tunnelportal der A2 und durch den Wald hinunter ins Edletental und nochmals hoch am Chlei Grammel vorbei zum Naturschutzgebiet Grammel. Dieser Weg ist gekennzeichnet durch viele Hecken, Waldränder und Vorgärten zu den Häusern mit vielfältigen Sträuchern und Blumen. Dabei sind unzählige Vögel zu beobachten. Am Chlei Grammel werden wir am Feuer unser traditionelles Mittagessen als Teilete halten. Die weitere Wanderung führt zur Kirche Lausen, einer der ältesten Kirchen im Kanton mit z.T. noch erhaltenen vorreformatorischen Wandbemalungen, an der ehemaligen Cheditti, der Firma für Sprengstoff- und Plastikherstellung, und der darin integrierten Siedlung des Arbeitslagers für Arbeitslose 1937-39 und den Resten der römischen Wasserleitung von Liestal nach Augusta Raurica entlang ins Aussenquartier Heidenloch und Brunnmatt. Über diese Orte werden wir uns jeweils informieren. Z.B. kommt der Name Heidenloch davon her, dass noch im Mittelalter und seither ein Wissen bestand, dass hier die Römer, die ja Heiden gewesen waren, dort ein Stauwehr und eine Wasserfassung erbaut hatten. In Liestal geht es wiederum an schönen Gärten vorbei entlang der Ergolz bis an die Rosenstrasse.

Hier stiegen wir dieses Mal nicht im Trainingszentrum der Kunstturner ab, sondern gerade daneben und besuchen der ‚Raum der Stille‘, der von der Gemeinde Bewegung plus gestaltet wurde. Diesen Raum werden wir uns in Ruhe anschauen, denn dies ist ja der Sinn und Zweck dieses Raumes. Auf dem Weg werden wir Informationen zu Möglichkeiten, Gott zu begegnen, erfahren und auch zur speziellen Form der Stille oder Meditation.

Danach begeben wir uns zum Bahnhof Liestal und fahren nach Sissach zurück, rechtzeitig, dass wir uns nach 15Uhr voneinander verabschieden können und wieder zu unseren Familien gelangen.

Wir freuen uns, viele von Euch an diesem Tag zu sehen.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

Anlass vom 22. November 2014

Hallo

ich möchte Euch über den letzten Anlass in diesem Jahr berichten:

Am 22. November haben wir uns wieder getroffen. Die Wanderung nahm ihren Ausgangspunkt auf der Buuseregg zwischen Rickenbach und Buus. Beim Start liefen wir in dichtem Nebel, und wir wussten nicht, ob es so weitergehen würde (was eigentlich auch einmal reizvoll ist). Auf der Flue am Farnsberg waren wir jedoch im Sonnenschein und der Nebel lag schon unter uns. Die Sonne begleitete uns dann den ganzen restlichen Tag. Auf dem Weg setzen wir uns mit dem Thema unserer Verantwortung in der Beziehung zu Gott auseinander. Das Alte Testament kennt schon im ersten Buch verschiedene Begriffe für Gott, die jeweils unterschiedliche Aspekte beleuchten und auch eine Entwicklung in der Beziehung zu diesem anfangs unbekannten ‚Wesen‘ anzeigen: ‚der Allmächtige‘,‘ der Schöpfer‘ -‚ Herr‘ – der persönliche Name: ‚Jahwe‘. Im Neuen Testament wird dies nochmals konkretisiert durch ‚Jesus Christus‘. Hier liegt ein Reichtum für jeden brach und gleichzeitig wird ein Weg zum Kennenlernen des ‚Wesens Gott‘ vorgezeichnet. Ein anderer Text zeigt am Beispiel des Volkes Israel, das durch die Wüste bis an die Grenze des verheissenen Landes gewandert ist, die unterschiedlichen Perspektiven einer menschlichen und einer göttlichen Sicht auf: Das Volk sah ein unbekanntes Ziel vor sich, das für es nicht greifbar war, und viele Widerstände auf dem Weg dahin (Feinde, Durst, Hunger, Umherirren in der Wüste), die scheinbar sinnlos wirkten und zu Murren und Hadern veranlassten. Gott sieht vom zukünftigen Leben im verheissenen Land her zurück; er sieht den ‚roten Faden‘ in all diesen Ereignissen und eröffnet dem Volk, dass er es auf dem ganzen Weg getragen habe, wie ein Vater seinen Sohn trägt.

Noch mit diesen Gedanken beschäftigt erreichten wir die obere Weid auf dem Farnsberg mit Sonne und Aussicht in Jura und Alpen, unterstrichen von Nebel in den Tälern. Die Farnsburg war nun nahe. Wir erkundeten die Ruinen der ehemaligen Burg und Vogtei bis zum höchsten Punkt auf der Aussenmauer. Im Hof richteten wir uns dann ein zum Mittagessen, das wir wie gewohnt miteinander teilten und auf dem Feuer brieten. Danach ging es weiter zum Farnsburger Hof mit Herden von Galloway Rindern, Weideschweinen und Bisons (und einem ausgezeichneten Hofladen mit eigenen Produkten) und weiter um den Farnsberg herum. Wir hatten viel Zeit zum gemeinsamen, ungezwungenen Gespräch, konnten in Mergelgruben von unterschiedlichem Stadium des Abbaus hineinblicken und einfach die Stille im Wald geniessen.

Den Abschluss mit einem Moment des Besinnens, des gemeinsamen Singens, des Dankens und Austausches konnten wir im Erholungsheim Waldegg der Heilsarmee durchführen. Hier wurden wir herzlich vom Heimleiter begrüsst und eingeladen. Diese Möglichkeit, mit anderen Kirchen und Gemeinschaften bekannt zu werden, schätzen wir ebenfalls sehr. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Gastgebern für diesen Moment der Besinnung bedanken.

Auch nächstes Jahr werden wir, Pierre und ich, solche Wanderungen für Männer durchführen. Genauere Informationen folgen in Bälde.

Wir wünschen allen eine reiche Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Jahreswechsel mit Rückblick auf ein hoffentlich gesegnetes Jahr und erwartungsvolle Ausblicke ins neue Jahr.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

PS: Unter ‚Prospekt Download‘ findet Ihr den neuen Prospekt fürs erste Halbjahr 2015. Wir wünschen allen einen guten Start im neuen Jahr.

Vorschau Anlass vom 22. November 2014

Hallo

in knapp 3 Wochen sind wir wieder unterwegs – Männer, die sich auf einer Wanderung, durch Inputs und Gespräche untereinander bewegen wollen. Pierre und ich haben für den Samstag 22. November wieder eine schöne Wanderung erkundet. Wir fahren von unserem Treffpunkt beim Lebensspielraum hinter der Kantonalbank in Sissach zur Buuseregg. Von dort wandern wir durch den Wald hoch zur oberen Weid und zur Farnsburg. Auf dem Weg lassen wir uns durch zwei Inputs anhand von Aussagen im Alten Testament bewegen und anfragen, wie unser Bild von „Gott“ ist und wie wir die Beziehung zu diesem Gott gestalten (wollen). Nach der Besichtigung der Farnsburg – sie ist nach einer Sicherung der Mauern nun wieder öffentlich zugänglich – machen wir in der sogenannten Vorburg ein Feuer und teilen unser Mittagessen. Am Nachmittag geht die Wanderung weiter, vorerst zum nahe gelegenen Hofgut Farnsburg. Mit etwas Glück werden wir dort eine Bisonherde, Weideschweine und verschiedene Galloway-Rinder sehen können. Wer will, kann dort im Hofladen auch Backwaren und Fleischerzeugnisse erstehen. Weiter geht es dann durch die Felder des Hofes und erneut durch dem Wald. Wir gelangen an zwei Mergelgruben vorbei, einer stillgelegten, die die Natur zurückerobert, und einer aktuellen, wo noch Mergel abgebaut wird. Der weitere Weg führt zum Waldrand mit Ausblick auf Rickenbach und die Rickenbacher Höhe und Flue gegen Wintersingen und Sissach zu. Wir wandern dann über Felder, an einem grossen Bauernhof vorbei wieder zur Buuseregg. Den Abschluss werden wir in der Heimstätte Waldegg begehen.

Auf unserer Erkundung waren Stimmungen im Wald, Aussicht in den Schwarzwald und oberes Baselbiet / Fricktal (Die Tafelbildung des Juras im oberen Baselbiet lässt sich zum Beispiel sehr schön erkennen.) und auch der Anblick der Hoftiere sehr schön, obschon oder weil der Himmel bewölkt bis bedeckt gewesen war. In den entscheidenden Momenten hatten wir immer wieder Sonne. Dies wünschen wir natürlich auch für unsere gemeinsame Wanderung. Wir laden Euch alle herzlich ein, mit uns mitzukommen. Es lohnt sich in verschiedener Hinsicht, und die gemeinsame Zeit tut einfach wohl!

Herzlich grüssen euch

Pierre und Pete

Anlass vom 13. September 2014

Hallo

diese Wanderung haben wir mit leicht ‚gschmuechem‘ Gefühl gestartet, war doch von Bubendorf aus gesehen der Nebel gerade dort über der Höhe, wo das Schloss Wildenstein steht. Nichts desto trotz starteten wir, zuerst entlang der farbigen Gärten von Bubendorf durchs bereits abgelegen wirkende Unglental entlang eines kleinen Baches. Bevor wir auf die Höhe gelangten, machten wir eine kurze Pause bei einem Biotop, Pierre nahm die Verantwortung des Geburtshelferkröten-Männchens für seinen Nachwuchs – es trägt die Eierschüre an seinen Hinterbeinen, bis die Kaulquappen schlüpfen – und erzählt von seinem Ziel, in der Oberstufe den Schülern den Blick von sich alleine auf ihre Verantwortung, selbständig zu werden und in einem Beruf Fuss fassen, Verantwortung für eine Partnerin/einen Partner und dann die Familie und letztlich Verantwortung für die Gesellschaft zu übenehmen. Ein gutes Vorbild kann da echte Hilfe sein.

Wenige Meter später hatten wir den ersten Blick auf die nach Jahrhunderte-alter Tradition bewahrte Kulturlandschaft mit Hochstammbäumen, Feldern mit Hecken und Steinhaufenbegrenzungen, Fischteich, lockerem Eichenwald für die Schweinemast, Bauernhof und Herrschaftssitz. Beim Fischteich war der nächste Halt mit einer Information zum Leben von Paul Vogt, dem ehemaligen Flüchtlingspfarrer im 2. Weltkrieg. Er hatte schon früh von den Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie erfahren und vor ihren Folgen gewarnt. Als Pfarrer setzte er sich für Notleidende praktisch ein, zuerst für die Arbeitslosen in vorderen Appenzell Ausser-Rhoden und dem Rheintal. Dabei zeigte sich schon seine hohe Effektivität im Fund-raising und Werben für seine Anliegen. Dies nutzte er später auch für Flüchtlinge in der Schweiz, für die er Betreuungsplätze und Weiterreisegelegenheiten organisierte. Er war stets ohne Wenn und Aber seinem Gewissen Gott gegenüber verpflichtet.

Weiter ging es durch den Eichenwald mit seine bizarren, alten Bäumen. Hier erschien auch die Sonne, die uns nun weiterhin begleitete. In der Mittagsrast gelang es Pierre mit dem vom Regen der vorherigen Nacht feuchten Holz ein bäumiges Feuer zu entfachen, so dass alle Würste richtig schön gebraten werden konnten. Danach zogen wir weiter an schottischen Hochlandrindern vorbei, an den Scheunen, die an Jeremias Gotthelf’s Beschreibungen erinnerten, und dem Schloss ins Tal des Fluebachs. Hier führt der Weg entlang einer Felswand und endet plötzlich in einem Kessel beim Sormattfall. Weiter geht es hinter oder vor dem Wasserfall vorbei rasch bergab durch dem Buchenmischwald. und wieder über eine Anhöhe nach Bubendorf. In der Kirche fanden wir Gelegenheit zur dankbaren Erinnerung an den Tag und zum gegenseitigen Segnen. Die Zeit war wie im Fluge vergangen. Wir verabschiedeten uns bis zu unserem nächsten Treffen am 22. November.

Pierre und Peter