Hallo
bald schon, am Samstag 20. November, treffen wir uns erneut. Die Wanderung ist in Riehen, wo Pierre nun wohnt. Dadurch dauert der Anlass eine Stunde länger bis 16Uhr. Da hier die deutsche Grenze sehr nahe ist und wir wieder einmal zu Grenzgängern werden, müsst ihr die Identitätskarte und zur Sicherheit das COVID-Zertifikat mit euch tragen.
Wir treffen uns wie üblich um 10Uhr in Sissach und fahren mit der S3 10:03 in Sissach ab nach Basel SBB, wo wir auf die S6 umsteigen, die um 10:34 auf Gleis 2 abfährt. In Riehen Dorf ist unser erstes Ziel die nahe gelegene Gedenkstätte für Flüchtlinge des 2. Weltkrieges. Wenn es ihm möglich sein wird, gibt uns der Initiator dieser Stätte, Johannes Czwalina, einen kurzen Einblick in die Situation hier in Riehen für die jüdischen Flüchtlinge aus Deutschland. Jetzt beginnt die eigentliche Wanderung zur deutschen Grenze, die damals mit einem Grenzzaun gesichert war, und dem Loch im Zaun bei der eisernen Hand. Dieser dicht bewaldete Hügelzug von knapp 200m Breite ragt 1,5km ins deutsche Gebiet hinein. Dies war zur Zeit des zweiten Weltkriegs eine hoffnungsträchtige Stelle für Flüchtlinge, die Grenze zur Schweiz überschreiten zu können. Leider wurde die meisten von den Schweizer Behörden gleich wieder nach Deutschland zurückgeführt. Auf dem Weg dorthin werden wir uns wieder mit der Kommunikation auseinandersetzen. Dieses Mal mit den Aspekten ‚Desinformation durch das Propaganda-Radio damals und Fake-News über die sozialen Medien heute‘ und ‚Reden statt Handeln, Reden als Ablenkung von anderen, grösseren Problemen‘. Das Mittagessen werden wir an einer Feuerstelle auf deutschem Boden geniessen. Danach wandern wir zurück zum Maienbühlhof, wo die Flüchtlinge erstmals in der Schweiz begrüsst wurden, und durch die Hohle Gasse, dem Weg, auf dem sie von der Schweizer Polizei wieder abgeführt wurden. Unser Ziel ist das Diakonissenhaus der Riehener Schwestern. Hier wird uns die Oberin, Sr. Doris Kellerhals, in der Kapelle des Diakonissenhauses kurz etwas zu ihrer Gemeinschaft erzählen. Nach einer kurzen Besinnung werden wir 15:07 mit der S6 nach Basel SBB fahren. Dort werden wir die S3 erreichen, die um 15:31 auf Gleis 16 abfährt (Ankunft in Sissach 15:55).
Das Programm ist von der Wanderung her eher leicht; die geschichtliche Thematik, die hinter dieser Ecke von Riehen steht, ist dafür schwerer. Wie hätten wir uns verhalten? Was haben die unterschiedlichen Informationsmittel in Deutschland und der Schweiz bewirkt? Was können wir für uns heute daraus lernen?
Wir laden alle ganz herzlich zu diesem Anlass und dieser Auseinandersetzung mit unserer Schweizergeschichte und letztlich uns selber ein.
Herzlich grüssen
Pierre und Peter